
Den Schulalltag strukturieren mit dem Tagesplaner
Jeder, der in einer Grundschulklasse arbeitet, kennt das: Kaum sitzt man, kommen die Fragen – und zwar gefühlt ununterbrochen. „Frau Grundschulpilotin, was machen wir jetzt?“, „Frau Grundschulpilotin, ist heute ein langer oder ein kurzer Tag?“, „Frau Grundschulpilotin, spielen wir jetzt das Spiel?“ oder „Wann gibt’s Mittagessen?“ Diese ständigen Nachfragen können ganz schön stressen – besonders morgens, wenn man eh schon tausend Dinge im Kopf hat und noch gar nicht richtig wach ist.
Warum Struktur für mich als autistische Lehrerin entscheidend ist
Ich habe gemerkt, dass ich in den ersten Jahren oft überfordert war. Ich schrieb mir zwar alles auf, was ich an diesem Tag machen wollte, aber vergaß trotzdem ständig Sachen. Das Chaos blieb, ich war abends einfach nur erschöpft.
Als Autistin ist für mich klare Struktur nicht nur hilfreich, sondern existenziell. Ohne Routine geht gar nichts, sonst überlebe ich den Schultag nicht. Mit Routine habe ich zumindest eine Chance, nach der Arbeit noch genügend Energie für ein bisschen Freizeit zu haben. Daher bin ich nach einer Weile dazu übergangen, feste Routinen für meine Klasse und mich zu schaffen und diese an der Tafel zu visualisieren. Die Tagesplaner, die ich bis dahin gefunden habe, konnten meine Wünsche nicht länger abdecken.
Mein bewährter Tagesplaner für mehr Ruhe im Grundschulunterricht
In diesen Tagesplaner sind ein Bedürfnis- und Organisations-Destillat der vergangenen fünf Jahre. Er ist super detailliert und deckt wirklich viele Eventualitäten und Sonderfälle ab. Überraschenderweise hat sich dadurch auch das Klima in der Klasse verbessert. Die Kinder sind ruhiger, fragen weniger – vor allem die, die wie ich neurodivergent sind, profitieren davon enorm.
Heute will ich gar nicht mehr ohne den Plan starten. Morgens fällt mein erster Blick auf den Tagesplaner, und vor Schulschluss passe ich ihn für den kommenden Tag an. So habe ich den Kopf frei für das Wesentliche.
So ist mein Tagesplaner aufgebaut
Der Plan ist feingliedrig – von den offenen Anfangsphasen morgens über alle Unterrichtsfächer bis hin zu Pausen, Aufräumen und Nachmittagsprogrammen. Jede Kategorie hat eine eigene Farbe, das hilft allen, den Überblick zu behalten. Dazu gibt’s Bilder, die ich selbst ausgesucht habe – ich mag das schnörkellose Design mit klarer Struktur und den Pfeilen, die zeigen, wo’s langgeht.
Natürlich sind die Fächer je nach Bundesland unterschiedlich, aber ich habe versucht, so viel wie möglich abzudecken. Es gibt zum Beispiel verschiedene Deutschbereiche wie Schreibschrift, Lesen oder Grammatik, und in Mathe verschiedene Kompetenzbereiche, die man flexibel nutzen kann.
Tagesplaner individuell anpassen und herunterladen
Damit ihr nicht nur auf meine Pläne angewiesen seid, habe ich eine Blanko-Maske mit den wichtigsten Farben angehängt. So könnt ihr euren Tagesplaner ganz individuell an eure Klasse anpassen.
Das Material findest du auf Eduki – gegen einen kleinen Obolus zum Download. (Werbung, da Eigenwerbung)

(externer Link)